DIE BAUCHRONIK  

In den 80er Jahren war man nun bestrebt, die Schießmöglichkeiten zu erweitern. Man schaute sich verschiedene Gelände an, um darauf ein eigenes Schützenhaus zu errichten. Eine Senke oberhalb des Gewerbegebietes Nord schien das geeignetste Grundstück zu sein.

Bürgermeister Rudolf und der 1. Vorsitzende Otto Wiehl waren lange in Verhandlung, um dieses Projekt voran zu treiben. Der Fürsprache und der Unterstützung der Stadt Röttingen war es letztendlich zu verdanken, dass dieses Projekt realisiert werden konnte.  Am 24. August 1988 wurde per Stadtratsbeschluss die Durchführung des Bauvorhabens über den Neubau einer Schießanlage bewilligt. Bauträger ist aus Zuschussgründen die Stadt Röttingen, die sich an diesem Projekt mit ca. 10% der Bausumme beteiligt. Die Gesamtkosten werden auf ca. 650.000 DM veranschlagt.

Am 23. Dezember wurde unter Leitung von Karl Klaus und Karl Keck das Schnurgerüst errichtet.

Am 5. Januar 1990 war es dann soweit - der erste Spatenstich. Man hatte sich im Vorfeld darauf geeinigt, einen geschlossenen Schießstand zu errichten, um den Auflagen des Natur- und Lärmschutzes gerecht zu werden.

Die Anlage für fünf 50-Meter-, sowie fünf 25-Meter-Stände soll vorwiegend unterirdisch errichtet werden und für KK, GK und Vorderlader geeignet sein.

Im Januar begann man damit, den Humus abzutragen. Gewaltige Erdmassen mussten bewegt werden, um auf die gewünschte Tiefe des Planums zu kommen. Bis Ende April war diese erreicht, und das Schnurgerüst konnte umgestellt werden.

Ab Ende März 1990 begann man damit, die ersten Eisen für die Fundamente zu biegen.

Im Juni wurden die Fundamente ausgebaggert. Um die Arbeiten schneller vorantreiben zu können, beschloss man den Kauf eines Bulldogbaggers. Dieser ermöglichte es, zeitunabhängig Erdarbeiten vornehmen zu können.

Die ersten Fundamente konnten am 28.07.1990 betoniert werden. Fast hätte es eine Panne gegeben, da wir einen Stromausfall hatten. Von der Feuerwehr bekamen wir ein Stromaggregat, was gerade noch rechtzeitig kam, dass abgerüttelt werden konnte. Es wurden 40 cbm Beton verarbeitet.


das erste Betonauto

Im August begann man mit der Einschalung der Bodenplatte. Die Stützfundamente für den Unterzug mussten ausgebaggert und das Planum gerichtet werden.

Im Oktober wurde der erste Abschnitt der Bodenplatte geschottert, die Stützfundamente armiert und betoniert.

Im November 1990 wurden mit der Verlegung der Eisenmatten und Elektroleerrohre die Vorbereitungsarbeiten zum Betonieren des ersten Bodenplattenabschnittes abgeschlossen.

Am 22. November 1990 konnte dann der erste Abschnitt der Bodenplatte betoniert werden.

3 Mann von der Fa. Schiffmann und 6 Schützen arbeiteten am ersten Abschnitt mit. Danach wurden alle Betonierarbeiten in Eigenleistung erbracht.

Ab April 1991 begann man mit der Verlegung der Drainage. Dies war eine mühselige Arbeit, da fast alles in Handarbeit ausgegraben werden musste.

Ab August ging es dann wieder besser vorwärts. Am 16.08.1991 betonierte man die Bodenplatte bis zum Schallgraben, am 21.08. bereits den Schallgrabenboden. Am 06.09.1991 wurde vom Schallgraben bis zum Absatz der Aufenthaltsräume betoniert. Am 20.09.1991 betonierten wir die ersten Fundamente für die Aufenthaltsräume. Im Oktober verlegte man die Abwasserrohre unter der Bodenplatte. Am 31.10.1991 wurden dann die restlichen Fundamente für die Aufenthaltsräume betoniert. Nach der Winterpause konnte am 06.03.1992 das letzte Teilstück der Bodenplatte (Aufenthaltsräume) betoniert werden.

Am 20.05.1992 wurde der Wasseranschluss gegraben.

Danach verzögerte sich die Weiterführung des Baues, da die Ausschreibung für die Betonierarbeiten des Rohbaues relativ lange dauerte und die eingereichten Angebote nicht finanzierbar waren. Nach langen Diskussionen wurde deshalb beschlossen, den Rohbau in Eigenleistung zu erstellen.

In den darauffolgenden Jahren mussten dann alle mit anpacken. Am 10.10.1992 wurde nach längerer Pause die Bautätigkeit wieder aufgenommen. Die Schalung wurde von der Fa. Schiffmann zur Verfügung gestellt. Am 31.10.1992 wurde der erste von sieben Wandabschnitten eingeschalt und in der darauffolgenden Woche betoniert.

Bis zum 8.12.1992 wurde jede Woche ein Teilstück fertiggestellt. Innerhalb von nur 6 Wochen waren die kompletten Außenmauern inklusive Stützpfeilern betoniert.

 

 

Ab 15.12.1992 wurde dann die Decke in Angriff genommen. Bereits am 22.01.1993 wurde der erste Deckenabschnitt betoniert. 

 

Bis Anfang April war die Decke über dem Schießstand komplett fertig. 

 

 

Im April wurde täglich gearbeitet, um das Mauerwerk für das eigentliche Schützenheim zu erstellen. Am 11.5.1993 waren die Maurerarbeiten abgeschlossen und am 5. Juni 1993 wurde der letzte Deckenabschnitt betoniert.

 

Damit waren die Rohbauarbeiten abgeschlossen und am 23.6.1993 konnte das Rohbaufest gefeiert werden.

Technische Daten der bisher geleisteten Arbeit:

  • überbaute Fläche 885 qm
  • umbauter Raum 2593 cbm
  • Erdaushub ca. 1800 cbm
  • Beton (gesamt) 575 cbm
  • Stahl 34 to
  • Schalfläche 177 m
  • Drainage 180 m
  • Mauerwerk ca. 54 cbm
  • geleistete Arbeitsstunden ca. 4800 h
  • Materialkosten aufgelaufen ca. 250.000 DM

In der zweiten Jahreshälfte war man in erster Linie mit Arbeiten im Außenbereich beschäftigt wie Aufräumarbeiten, Streichen der Außenmauern, Anbringung des Wasserschutzes und der Schottersickerschicht an den Außenmauern, Sowie das Betonieren der Luftschächte. Bei schlechtem Wetter wurde die Elektroinstallation im Schießstand vorangetrieben und die Zwischenmauern im Aufenthaltsbereich gemauert.

Am 18.12.1993 wurden in einem Großeinsatz die Fenster eingebaut.

Anfang Januar 1994 wurde der Hausanschlussraum verputzt und die Elektroinstallation fortgeführt. Im März und April wurden die Kugelfänge aus Eisenplatten und Stahllamellen zusammengeschweißt.

Ab Mai 1994 konnte wieder im Außenbereich gearbeitet werden. Es wurden Luftschächte gesetzt und Erdauffüllarbeiten vorgenommen.

Im Juni war der erste Großeinsatz Holz in der Schreinerei Melz. Die Stadt Röttingen hatte uns das Holz zur Verfügung gestellt, aus dem wir die Wand- und Deckenelemente im Schießstand konstruierten. In der zweiten Jahreshälfte waren wir mit der Fertigung und Anbringung der Holzelemente beschäftigt, im September musste ein zweiter Großeinsatz gefahren werden, da das Holz schon weitestgehend verarbeitet war. Gleichzeitig wurden die Lampen installiert.

Im Außenbereich wurde die Attika gemauert und betoniert. Im Dezember wurde der Schornstein hochgezogen.

Ab Januar 1995 wurde die Baubude ins Schützenhaus verlegt. Mit der Elektroinstallation in den Aufenthaltsräumen wurde begonnen. Auch die Versorgungsleitungen für Heizung und Wasser wurden nun verlegt und die Toilettenspülkästen eingemauert. Im März und April wurden die Heizkörper installiert und auf Dichtigkeit überprüft.

Die Wände im Aufenthaltsbereich wurden verputzt.

Ab Mitte April 1995 wurde mit den Vorbereitungsarbeiten für den Estrich begonnen. Die Unterkonstruktion (Folien und Styropor) wurde in Eigenleistung erbracht.

Im Mai wurden die eigentlichen Estricharbeiten durch die Fa. Bischof ausgeführt.

Ebenfalls im Mai wurde die Seilzuganlage montiert und die Haustüre eingesetzt.

Ab Ende Juni wurden die Fliesenlegearbeiten ausgeführt.

Anfang September 1995 wurden die Toiletten installiert.

Im September 1995 wurde eine lange vorweggeschobene Arbeit in Angriff genommen - die Dachisolation. Vor dem Winter sollte Alles dicht sein, um die Inneneinrichtung nicht zu beschädigen. Ein Zweikomponentenanstrich aus Zement und Kunststoff wurde angerührt und auf ein Vlies aufgetragen.

Anf. Oktober wurden die Türen gesetzt und die ersten Holzdecken angebracht.

Am 21.10.1995 wurde mit einem Großeinsatz bei traumhaft schönem Wetter in einem einzigen Tag die Isolationsschicht aus Styrodur, Vliesmatten und Kompost aufgebracht.

Am 4.November war wieder eine große Holzaktion in Aufstetten. Die Hölzer für die Schallgrabenroste wurden angefertigt und in der darauffolgenden Woche zu fertigen Elementen verarbeitet.

Vor dem Informationstag wurden noch Anfang November die Trennwände in den Toiletten installiert. Die Schienen für die 25m-Bahn wurden angeschweißt und die Türe im Heizungsraum gesetzt.

Am 18. November war Informationstag für die Öffentlichkeit, wo das bisher geleistete in Augenschein genommen werden konnte.

Ab Januar 1996 wurde damit begonnen, den Kompost und Humus auf das Dach aufzutragen.

Im Innenbereich wurden die Schießtische gebaut und die Feuerschutzfenster zwischen Schießstand und Aufenthaltsraum eingesetzt. Der Träger und die Schießtische wurden mit Holz verkleidet.

Am 2. und 9. März.1996 wurden die Böschungssteine und Pflaster bei der Fa. Fastex ausgebaut. Im März wurde dann das Gelände planiert und die Natursteinmauer am Notausgang gesetzt.

Im Innenbereich wurde im Bereich der 10m-Stände der Boden gestrichen, um die Unebenheiten wegzubekommen.

Ab Anfang April wurde dann der Bau der 10m-Anlage in Angriff genommen. Mit einer speziellen Klapptechnik lassen sich die Kästen mühelos auf- und abbauen, damit die Stände auch für 25, bzw. 50m genutzt werden können.

Ab Mai 1996 wurde der Bau der Lüftungsanlage in Angriff genommen Diese Arbeiten dauerten bis Juli an, da hierfür auch die Decken- und Wandkonstruktion umgebaut werden musste.

Im Juni wurde die Küche tapeziert und aufgestellt

Um auch an den normalen Schießabenden arbeiten zu können, wurde beschlossen, während der Sommerpause umzuziehen. Am 20.und 21.Juni 1996 war es dann soweit - der Umzug vom alten Schützenheim hinter der Grundschule ins neue Schützenhaus!.

Ab Ende Juni wurden auf der Attika die Zaunpfosten gesetzt, im Juli wurde der Zaun fertiggestellt

Am 25.-29.07 1996 wurden die Holzdeckenbalken für Lüftung und Verkleidung im Aufenthaltsraum angebracht.

Am 2.August.1996 erfolgte die schießtechnische Standabnahme. Glücklicherweise gab es ausser Kleinigkeiten nichts zu bemängeln.

Jetzt mussten die Außenarbeiten noch vorangetrieben werden. Am 3.August 1996 wurden mit 2 Lkw´s Schotter vom Bahndamm geholt.

Ab Anfang August wurde der Schotter planiert und verdichtet.

Am 10.08.1996 wurde der Platz vor dem Eingang gepflastert. Am 17.08. gab beim Pflastern der hintere Reifen am Bulldogbagger seinen Geist auf.

Ab Mitte August wurde die Natursteinmauer an den Parkplätzen gesetzt und die Parkplätze gepflastert.

Anfang September wurden noch die Telefonkabel und Stromkabel für die Außenbeleuchtung verlegt und das Pflaster eingesandet.

Am 15. September 1996 wird nun endlich nach über 6-jähriger Bauzeit die Einweihung des neuen Schützenheimes stattfinden.

Einweihungsscheibe

Insgesamt wurden weit mehr als 13.000 freiwillige Arbeitsstunden am Bau erbracht!!!

Aktuelles Bild der Schiessanlage Juli 2010

 

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